Kochkunst

Ferdinand erklärt, daß nur Geschichten

oder Märchen Wahres uns berichten.

 

Ferdinand betrachtet einen Stein

und er legt ihn in den Topf hinein.

 

Und gibt Wasser zu und Fleisch und Reis*,

Zwiebeln, Salz, und macht das ganze heiß.

 

Und er schnippelt etwas Suppengrün,

und im Herd sieht man drei Kohlen glühn.

 

Und er läßt die Suppe langsam kochen

und das Hühnerfleisch löst sich von Knochen.

 

Und er würzt mit Knoblauch**, Pfeffer, Lauch,

und er kostet, und es schmeckt ihm auch.

 

Ferdinand nimmt eine Suppenkelle

und verteilt die Suppe auf die Schnelle.

 

Und er füllt den Inhalt in die Tassen

aus der Ferne eilt man, Suppe fassen.

 

Hunger ist, man weiß, ein guter Koch,

und so schmeckt auch mir die Suppe doch.***

 

Ferdinand jedoch plagt das Gewissen,

denn ich habe auf den Stein gebissen.

 

Er erklärt: Das hab ich nicht gewollt.

Und er faßt den Zahn in purem Gold.

 

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* In Italien könnte man gegebenenfalls statt Reis Pasta nehmen, im

Thüringer Wald Ardöpfel.

** die angegebene Knoblauchmenge kann verdoppelt werden.

*** In einer um 0,5 Meter westlicheren Fassung heißt es:

... und so schmeckt mir ja die Suppe doch.